Zweite Schwangerschaft

Die Vorahnung

Im Gegensatz zu meiner ersten Schwangerschaft wusste ich dieses Mal sofort, dass wir noch einmal das Glück hatten, Eltern zu werden. Aber dieses Mal war alles anders… Eine ganz komische Vorahnung beschlich mich von Anfang an. Immer wieder sagte ich zu meinem Mann, ich sei nicht sicher, ob es bliebe. Natürlich bekommt man da als Antwort, man solle sich nicht verrückt machen, denn was wird schon sein? Doch ich kenne meine tiefen Bauchgefühle leider immer besser und weiß, wann ich mir Dinge temporär einbilde und wann nicht.

Mein erster Termin beim Frauenarzt verstärkte diese Empfindungen nur umso mehr. Zehn Minuten lang suchte die Gynäkologin nach dem Fötus, der einfach nicht zu finden war. Sie meinte schon: Es tut mir leid Frau L, aber es handelt sich hierbei wahrscheinlich um ein sogenanntes „Windei“ – an dieser Stelle wäre ich Ärzten immer ganz dankbar, wenn sie noch ein paar Worte zu ihren Diagnosen verlieren könnten, denn es gibt sicherlich auch andere Menschen wie mich, die nicht alles in ihrer hypochonder Vorahnungspanik ergooglen, was es alles so gibt… 

Nach weiterem ewigen Gefummel in meinem Körper hieß es plötzlich doch: „Ach, hier hast du dich versteckt. Mh, du bist aber verdächtig klein, kann eigentlich nicht ganz sein in der 7.SSW.“ Ok, da war es wieder mein unglaublich schlechtes Gefühl…

Zuhause angekommen, konnte ich mich auch nicht wirklich freuen. Mein Mann natürlich schon, er war total im Glück und versuchte mich weiter zu beruhigen. „Wird sicherlich ein Mädchen, da beginnt das Sorgen machen halt schon ziemlich früh“, so seine Weissagung. „Vielleicht ist da ja etwas dran“, versuchte ich mir einzureden, aber die dunklen Gefühle verschwanden einfach nicht völlig.

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