Die Geburt rückt näher und damit noch mehr Fragen…

Es ist für viele Leser jetzt wahrscheinlich überhaupt nicht verständlich, welche Gedanken ich mit den nächsten Zeilen äußern werde, dennoch habe ich hier versprochen, ehrliche Emotionen wiederzugeben und nichts von meinen Empfindungen zu verschleiern. Vielleicht ging es einigen Betroffenen ähnlich, vielleicht auch nicht…

Während ich bei meinem ersten Sohn einen geplanten Kaiserschnitt hatte, und zwar aus gesundheitlichen Gründen, riet mir mein Bauchgefühl bei meinem Zweiten zu einer Spontangeburt. Warum ich das unbedingt spürte und wollte, kann ich wieder nicht erklären, denn eigentlich wäre auch hier ein Kaiserschnitt aufgrund ähnlicher Thematik viel ratsamer und logischer gewesen… Aber wenn sich die Sue einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, werden alle gut gemeinten Ratschläge in den Wind geschlagen. Doch werde ich meinen Dickschädel hierbei durchsetzen können?

Was mich ebenso im Vorfeld beschäftigte, war die Frage, wie ich auf meine kleine Maus reagieren würde. Zwar verteidigte ich Bettinerich vor allen und jedem bereits seit Beginn der Schwangerschaft, aber wie reagiert man auf seinen kleinen Spatz direkt nach der Geburt? Denn dieses Mal waren ja sicherlich Schmerzen zu erwarten und nicht locker flockig Narkose rein und zack Baby raus. Wie werden also meine Emotionen sein nach einer solchen Strapaze, die am Ende nicht das „perfekte“ Baby als Resultat hervorbringt? Werde ich ihn genauso lieben wie meinen Ersten und zwar von Anfang an? Will ich ihn vielleicht vor der Außenwelt beschützen oder sogar verstecken? Wie wird es sein mit den involvierten Ärzten und Hebammen? Wird er viele Untersuchungen über sich ergehen lassen müssen? Stimmt sonst alles mit dem Kleinen? Wie lange werde ich in der Klinik sein müssen?

Ebenso war für mich natürlich ganz und gar nicht klar, wie mein Zweijähriger auf seinen kleinen Bruder reagieren wird. Kann er ihn so annehmen? Wie ist es generell mit zwei Kindern und Hund? Wird er auch feststellen, dass sein Bruder keine Hand hat, wie er das bereits bei seinem Hundling immer anmerkt? Und wie werde ich darauf reagieren? Weinen? Wie ihm erklären?

Außerdem interessierte mich natürlich sehr, wie meine Familie und Schwiegerfamilie den Kleinen das erste Mal empfangen und betrachten werden. Wird es Fragen geben? Kommentare? Wird man darüber reden oder schweigt man einfach? Werden alle Bettinerich so akzeptieren wie er ist? Wird man ihn wie seinen Bruder behandeln?

Fragen über Fragen, die vielleicht im Nachhinein lächerlich erscheinen, aber die ich mir tatsächlich alle im Vorfeld mehrfach stellte und die mir große Sorgen bereiteten.

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