Corona trotz Impfung? Plus MRT…

Die Zeit des Wartens kann einem echt unendlich lang erscheinen, vor allem wenn angeordnet wurde, dass man eigentlich innerhalb der nächsten Stunden das Haus nicht verlassen dürfte. Ich gestehe, ich hielt mich so semi dran, denn immerhin war ich geimpft und als zweifache Mutter auch nicht auf nem angesagten Rave gewesen. Ebenso wenig war ich im Ausland, hatte mit fremden Leuten gekuschelt oder mich beim Friseur phallustiert. Apropos bei Letzterem hatte ich die Woche drauf einen Termin und den galt es wahrzunehmen mit 15cm Ansatz.

So ging ich wenigstens mit dem Hund am späten Abend spazieren, da ich zumindest einmal am Tag dringend an die frische Luft muss – das war mit Mitte 20 noch völlig unverständlich, aber man wird ja alt. Am nächsten morgen schaute ich gefühlt alle 10min auf mein dubbeliges Handy, ob die tolle Laborergebnis-App bereits etwas ausspuckte. Diese sagte mir zwar auch, dass sie mich informieren würde, sobald neue Erkenntnisse hochgeladen würden, aber der Technik vertrauen, ist eh nicht so mein Ding.

Nach 24h am Samstag verlor ich mal wieder fast die Geduld. Die zu haben ist by the way auch nicht so meine Stärke und als würde der da oben mich mal wieder auf die Probe stellen, wartete ich noch bis 18 Uhr am Abend. Nun wusste ich zwar, dass ich nicht bazillus maximus war, aber zu irgendeinem MRT zu schlappen, klappte nun natürlich auch nicht mehr, da mein Erstgeborener auf gar keinen Fall ohne seine Mama ins Bett gehen kann. Außerdem hatte mein Männle Geburtstag und da dieser eh erst am Abend aufkreuzte, dachte ich mir mal wieder, dass Unkraut schon nicht vergehen würde. Gleiches galt für den heiligen Sonntag.

Am Montag rang ich mich dann dazu durch, bei der empfohlenen Radiologie anzurufen und war schon auf unfreundliches Personal am Telefon eingestellt. Überraschenderweise war jedoch eine sehr nette Dame am Telefon, die mir vorschlug am Nachmittag vorbeizuschneien, um mein hübsches Köpfchen untersuchen zu lassen. Kurzerhand die Betreuung meine Mäuse sichergestellt und ab zum nächsten Arzt im Coronaimpfungsendzeitwahnsinn. Während ich es gewohnt war, in allen Kliniken, Praxen etc. zumindest bei solchen Terminen ein Stündchen zu warten, war man hier gleich dran.

Wenn ich mich nicht dazu entschieden hätte, die Anonymität sämtlicher Ärzte und Kliniken zu wahren, würde ich euch diese jetzt sehr empfehlen und über den grünen Klee loben. Für alle, die uns aber persönlich kennen, gibt es den Tipp, dass es sich um die CB-Klinik handelt, wobei man gar nicht denkt, dort radiologisch betreut werden zu können.

Ich wurde also in die Röhre geschoben und obwohl es sensationell laut ist, versuchte ich zu entspannen, indem ich mir vorstellte, dass ich am Strand auf einer Techno-Party in der Hängematte liege und Cocktail schlürfe. Glaubt mir, wenn man mit zwei Kids den ganzen Tag unter Strom steht und schaut, dass keiner stirbt oder sich zumindest nicht irgendwie schwer verletzt, dann sind selbst MRT-Geräusche äußerst entspannend. Am Ende der Veranstaltung merkte die MRT-Fachangestellte (wie auch immer man die Assistenz hierbei nennt) an, dass ich aber ganz schön arg erkältet sei. Was sie genau damit meinte, erfuhr ich im Gespräch mit dem Arzt.

„Also Frau Lorenz, die Sinusvenenthrombose können wir ausschließen und ansonsten ist mit ihrem Kopf alles in Ordnung, aber ich habe dennoch ne Kleinigkeit gefunden“, sagte Prof. Dr. T. Mein Puls war auf über 5000 gestiegen. „Na super, jetzt muss ich doch jämmerlich abdanken und meine Kinder werden ohne mich groß werden müssen“, ging es mir durch den Kopf. „Sie haben eine akute Nasennebenhöhlenentzündung, die dringend behandelt werden muss“, riss mich der Doctore aus meinen dunklen, verrückten Gedanken. „Was? Wie? Wann und wo? Doch kein frühzeitiges Ableben? Na das ist ja wunderbar! Dürfte mit dem guten alten Antibiotikum behandelbar sein“, dankte ich innerlich Prof. T.

Jetzt wusste ich auch, dass die Dame, die das MRT durchführte nicht heilsehen konnte, sondern lediglich die Bildchen gut interpretierte. Am Ende sprang ich förmlich beflügelt durch die heiligen Gänge der Klinik und mir war mal wieder deutlich bewusst geworden, was im Leben eigentlich zählt – nämlich die GESUNDHEIT!

Anmerkung Bildquelle: https://www.pinterest.de/pin/164311086385265661/

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