Es ist zwar eine ganze Weile her, dass ich euch von meinen Erfahrungen rund um die Coronapandemie, den Impfungen und meine MRT-Untersuchungen berichtet habe, aber ich werde noch einmal kurz zusammenfassen, was mir passierte, damit klar wird, wie ich mich zur Großbaustelle entwickelte.
Im August 2021 wurde ich nach meiner zweiten Biontech-Impfung, aufgrund tagelanger unglaublicher Kopfschmerzen ins MRT geschickt, damit der Verdacht auf eine Hirnvenenthrombose ausgeschlossen werden konnte. Zumindest stellte sich dabei am Ende des Tages raus, dass mit meinem Überstübchen alles ok sei. Ich bat den Arzt doch einmal zu gucken, was mit meiner Leber so abgeht. 2016 wurde dort nämlich ein sogenanntes Hämangiom festgestellt, dass jährlich kontrolliert werden sollte.
Das Thema jährlich ist bei mir tatsächlich immer so eine Sache, denn irgendwie bekomme ich das, was eigentlich am wichtigsten sein sollte, nämlich die Gesundheit, in 365 Tagen nicht auf die Reihe.
So ging 2017 ohne Untersuchung ins Land, 2018 war ich schwanger, 2019 hatte ich noch mein kleines Baby, erinnerte mich aber zumindest daran, dass da ja etwas war und vereinbarte einen Termin ungefähr in der Mitte des Jahres. Wieder MRT, wieder der Befund: 100%iges Hämangiom, jedoch mit auffälligem Größenzuwachs. „Kein Grund zur Panik“, erklärte man mir. Ich kann euch sagen, jedes hochspekulative Finanzgeschäft ist heutzutage sicherer als die einhundertprozentigen Aussagen der Herrschaften im weißen Kittel.
Ich schlappte wegen irgendeines Wehwehchens ein paar Monate später zu meiner Hausärztin. Ganz beiläufig sprachen wir dabei über den Befund der Radiologie. Eins könnt ihr mir glauben, wenn Menschen grundnervös sind, dafür habe ich mittlerweile ganz sensible Antennen. Ich fragte sie also, was los sei. Kurz zusammengefasst, fand sie die Größenzunahme des Blutschwämmchens, wie es übersetzt heißt, und von deutschen Begriffen bin ich ja großer Fan, sehr merkwürdig. Ich solle das doch bitte noch einmal in der Klinik in einer Ultraschallsonografie abklären lassen.
Dieses Mal vereinbarte ich auch brav sofort einen Termin. Naja, und was soll ich sagen… Das Aufklärungsgepräch nahm ich noch mit (unklar ist mir bis heute, warum das extra stattfinden musste), aber der eigentliche Termin wurde mir aufgrund von Corona abgesagt, danach war ich schwanger.
2021 erinnerte ich mich also durch meinen erneuten MRT-Aufenthalt daran, dass dieses Viehsch ebenfalls kontrolliert werden musste und bat den Arzt danach zu schauen. Hatte übrigens mittlerweile die Radiologie gewechselt, mein Gefühl bei der vorhergehenden war nämlich schon immer scheiße, aber ihr wisst ja, mein Motto war leider viele Jahre: Kopf über Herz.
Natürlich war ein erneuter Termin aus abrechnungstechnischen Gründen nötig (haha), aber zumindest erhielt ich diesen gleich vier Tage später. Ja, was soll ich euch sagen… Der Arzt meinte nach der Untersuchung nur: „Frau L., wenn das ein Hämangiom ist, fress‘ ich einen Besen. Es sieht für mich eher nach einem Tumor aus. Dieser scheint auch schon wirklich groß. Ich rate Ihnen dringend zur Abklärung in einer Uniklinik, auf keinen Fall hier in der Stadt. Gegen die Radiologie sollten Sie übrigens rechtliche Schritte in Erwägung ziehen.“
Bums, da steht man da. Das zweite Mal in meinem Leben zog es mir sprichwörtlich den Boden unter den Füßen weg. Sicherlich wurde ich kreidebleich, denn der Doctore versuchte gleich gegenzusteuern und mir die Panik zu nehmen. Es war jedoch zu spät. Erst Samu, jetzt ich. Ich muss euch ehrlich gestehen, dass unfassbare Todesangst (zumal ich noch eine Zyste am Eierstock verschwiegen habe) in mir aufstieg, und eins kann ich euch dabei versichern, es ging mir absolut in keinster Weise um meinen wertvollen Arsch, aber meine Kinder waren zu diesem Zeitpunkt knapp 3 Jahre und 8 Monate alt – eine sehr unschöne Situation, wenn man plötzlich zur Großbaustelle wird…