Pflegeberatung Teil II

Ein weiteres Wort im Behördendschungel Deutschlands – “Pflegeberatung”…

Ja, damit wir den PG II (Pflegegrad II) auch brav weiter aufrechterhalten und somit Gelder beziehen, ist es von Nöten, halbjährlich (ist aber abhängig vom Pflegegrad) eine Pflegeberatung durchzuführen. Nun wird diese nicht von einer freien Person getätigt, sondern muss selbstverständlich durch einen Pflegedienst erfolgen und unterscheidet sich somit natürlich von Pflegeberatern, die ich bereits ansprach.

Okay, ich gebe zu, es gibt auch genügend Personen, die mit derartigen Geldern Schindluder betreiben. Die Oma, für die Pflegegeld kassiert wird, wird ab und an auch schon ‘mal halb verwesend im letzten Kellerloch geparkt (leider kein Witz, wurde mir von einer Pflegekraft genauso geschildert). Ich hoffe dennoch, dass dies die Ausnahme darstellt und es bei Kindern noch viel seltener vorkommt. Ich habe deshalb, als alter Kontrollfreak, vollstes Verständnis und lasse dann eben einen weiteren Termin über mich ergehen.

Glücklicherweise haben wir unweit von uns eine Nachbarin, die beim Kinderpflegedienst arbeitet und die ich deshalb ansprach, ob sie die Beratung durchführen könne. Nach Absprache mit ihrer Chefin war es möglich, die Terminierung dann auf dem kurzen Dienstweg abzuwiegeln. So trafen wir uns an einem Nachmittag, um die ganzen Formulare auszufüllen, Samu zu begutachten und ggf. Fragen stellen zu können, falls wir mit irgendetwas Hilfe bräuchten.

Das Formular, das wir letztendlich ausfüllten, nennt sich „Nachweis über einen Beratungsbesuch nach §37 Abs. 3 SGB XI“ – falls das jemand googlen möchte. Darin werden die Angaben zur pflegebedürftigen Person festgehalten. Des Weiteren darf man selbst Angaben zur Pflege- und Betreuungssituation machen. Danach wird seitens der beratenden Person festgestellt, ob alles tutti ist. Am Ende wird noch angekreuzt, ob es Maßnahmen zur Verbesserung der Situation gibt, z.B. technische Hilfsmittel, Wohnraumanpassungen, Angebote zur Unterstützung im Haushalt etc.

Letztendlich muss man noch unter alles brav seinen Otto setzen und die Unterlagen werden von der beauftragten Person mitgenommen. Wie immer überrascht einen dann noch einer gewissen Zeit ein Papierchen im Briefkasten mit der Bitte Zahlemann und Söhne zu leisten. Wahrscheinlich wird es bei Kassenpatienten aber direkt an die Kassen weitergeleitet, da bin ich mir nicht sicher. Ich musste es auf jeden Fall noch an sämtliche Stellen versenden – ätzend, aber nützt ja nichts. Insgesamt hätte ich mir den ganzen Act aufwendiger vorgestellt. Dieser Termin war wirklich angenehm und ging schnell vorüber.

Danke an dieser Stelle auch an meine liebe Frau Nachbarin!

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