Samu ist nunmehr 2,5 Jahre alt und er wird von Tag zu Tag witziger. Ich muss schon auch zugeben, dass es nicht immer ganz einfach mit ihm ist. Er hat schon einen ausgeprägten starken Charakter. So rastet er hin und wieder wegen Kleinigkeiten völlig aus und macht dem ehemaligen Blogeintrag „Aus Samu Rai wird Samu Schrei“ alle Ehre. Dennoch bin ich froh, dass er kein zurückhaltendes, verschüchtertes Kind ist und er weiß, wie man sich wehrt, wenn man angegrabbelt oder geschubst wird.
Im Kindergarten zeigt er seine Wuteskapaden allerdings eher selten, ebenso wenig wie bei seinen Superstargroßeltern. Kaum biegt seine Erzieherin oder sein heißgeliebter Opa um die Ecke, wird das Pokerface aufgesetzt und mein Kind strahlt übers ganze Gesicht. Ich bin dann eben die „gemeine“ oder „blöde Mama“ und werde verprügelt, aber wir Eltern lernen ja einiges zu händeln und es nicht allzu persönlich zu nehmen.
Zudem gibt es ja auch total niedliche Dinge, die wir mit unseren kleinen Mäusen erleben. Samu spielt inzwischen gern irgendwelche Instrumente und singt dazu. Weiteres Lieblingsspielzeug ist unsere Alexa, die immer wieder „Hubschraubereinsatz“ trällert, während sich unser Tanzbär wild im Kreis dreht. Auch die Kuschelphasen, die er doch oft hat, genieße ich sehr.
Jetzt habe ich euch ein wenig mit in unseren Alltag genommen und bin ein wenig vom Thema abgeschweift. Aber nur ein klein bisschen, denn als Lehrerin bekommt man immer wieder den Bogen gespannt, lach.
Also… Die Sprachentwicklung und seine Motorik gedeihen ganz hervorragend und damit natürlich auch sein kognitives Verständnis für die Dinge. So fragt er nun schon hin und wieder: „Mama, ich habe eine kleine und eine große Hand und ihr habt zwei große Hände. Warum?“ Wir versuchen ihm Hierbei keine negativen oder auch beschönigenden Dinge mit auf den Weg zu geben. Wir erklären ihm einfach, dass er so geboren wurde und fertig. Auch Kommentare wie: „Ist aber nicht schlimm“ unterlassen wir sträflichst, denn irgendwie schwingt für mich da wieder mit, dass er so wie er ist, nicht normal sei.
Samu akzeptiert die Dinge wie sie sind für sich selbst ganz wunderbar. So wird seine „kleine Hand“ ganz selbstverständlich im Alltag eingesetzt. Er sagt dann auch Dinge wie: „Das nehme ich jetzt in die kleine Hand“ und zack ist er meist mit tausend Spielsachen verschwunden.
Ich habe es ja schon ein paar Mal erwähnt, aber ich merke oft wirklich nicht mehr, dass mein Kind mit rechts eigentlich nicht greifen kann, denn er kompensiert es irgendwie, halt auf Samu-Art. So werden auch Dosen ganz selbstverständlich aufgeschraubt oder Klamotten angezogen. Im Übrigen ist das etwas, was mein Vierjähriger bis heute nicht vollständig kann oder können will… Samu hat da viel mehr Ehrgeiz. Ich denke, die Natur gleicht hier viel aus. Man muss nur eben immer im Vertrauen bleiben.